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Mein klitzekleines, magisches Morgenritual

Mein klitzekleines, magisches Morgenritual

Der Morgen, wenn die Seele wieder im Körper erwacht, ist ein besonderer Moment. Er kann entscheidend dafür sein, wie wir den Tag erleben werden. Es lohnt sich also einen Blick auf seine Morgenroutinen zu werfen und dafür zu sorgen, gut in den Tag zu starten. Dafür sind keine aufwendigen Programme notwendig, weder Meditation, noch Yoga, noch Tagebuchschreiben oder Joggen. Das kann man natürlich alles tun und vielen tut das auch sehr gut. Aber als Mama, die eigentlich eine Nachteule ist und ihre Kinder rechtzeitig in die Schule schicken muss, ist das alles nichts für mich. Ich brauche auch hier mal wieder etwas Schnelles und Effizientes.

 

Nachts, wenn wir schlafen und unser Körper sich regenerieren muss, reist unsere Seele. „Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus, flog durch die stillen Lande als flöge sie nach Haus …“ beschrieb Joseph von Eichendorff das so schön. Aber Fakt ist, wenn wir aufwachen, muss sie wieder zurückkommen und möglichst vollständig wieder in den Körper „gleiten“. Wer kennt das nicht, dass man „mit dem falschen Fuß“ aufsteht? Das liegt weniger am Fuß als daran, dass man nicht wieder richtig geerdet ist, also die Seele nicht richtig im Körper steckt. Und das kann unangenehm werden, den ganzen Tag über.

 

Was also brauchen mein Körper und meine Seele, um sich jeden Morgen wieder richtig zu verbinden? Und was ist mit dem Geist, dieser überaktiven Affenbande, die leider nie so richtig auf Reisen zu gehen scheinen? Noch bevor die Augen geöffnet sind, fangen die Gedanken schon an zu rasen, Termine werden durchgegangen, unverdaute Ereignisse wiedergekäut, usw. Wenn man nicht aufpasst, ist man bevor der Tag richtig anbricht sofort wieder im Kopf und Körper und Seele müssen schauen, wo sie bleiben. Und uns steht wieder ein Tag im Hamsterrad ohne Körper-Seele-Geist-Verbindung bevor.

 

Ich brauchte nämlich sehr lange, um wach zu werden, musste Café trinken, morgenmufflig vor mich hinstarren und am besten noch kalt duschen, um überhaupt richtig da zu sein. Dabei bedarf es nicht viel, um mit sich selbst verbunden zu starten. Also habe ich die Engel gefragt, wie ich ein Ritual schaffen kann, an das ich jeden Morgen denke und das auf ein absolutes Minimum an Aufwand reduziert ist. Und hier ist ihre Antwort:

  1. Hand auf das Herz legen
  2. Füße erden
  3. Ein Glas Wasser trinken

Das war alles? Ich nahm mir erst vor, es eine Woche auszuprobieren und zu sehen, wie es wirkte. Ich hatte so meine Zweifel, ob das wirklich ausreichen würde, um mich den ganzen Tag über gut verbunden zu fühlen. Aber schon am ersten Tag bemerkte ich einen Unterschied: Ich war schneller wach und hatte schon beim Frühstück einen klaren Kopf. Ich dachte ab dann daran den Kindern unterschriebene Zettel oder Mittagessensgeld mitzugeben, vertauschte nicht mehr ihre Brotzeitboxen und erinnerte sie an die Nachmittagstermine. Was für ein Unterschied!

 

Nach einer Woche war klar, dass sich durch dieses kleine Ritual meine ganze Lebensqualität verbessert hatte: Ich machte ich mir weniger Sorgen, schaffte es mit mehr Achtsamkeit durch den Tag zu gehen und mein mental load verringerte sich. Meine langen To-Do-Listen verkürzten sich wie durch Zauberhand, so dass sie bewältigbar wurden und es gab jeden Tag Momente, an denen ich plötzlich frei hatte – und mich auch frei fühlte. Dadurch wurde ich zufriedener, geduldiger und hatte mehr Kraft für Unerwartetes. Und das Schönste war, dass meine Kinder bemerkten, dass ich mehr lachte als vorher und fröhlicher war.

 

Ich bin jetzt buchstäblich „beschwingter“, denn meine Energie kann dadurch anders schwingen. Aus drei einfachen Gründen:

 

1.       Indem ich gleich nach dem Aufwachen die Hand auf mein Herz lege, verbinde ich mich mit meiner Seele statt sofort meinen Gedanken nachzuhängen und ihnen meine Aufmerksamkeit zu geben. Ich nenne es „meine Herzenskraft aktivieren“, wenn ich meine Seele willkommen heiße, und das sorgt für mehr Fülle, Frieden und Liebe in meinem Leben.

 

2.       Indem ich mich stabil hinstelle, meinen Körper strecke und „entfalte“ und mich mit der Erde verbinde, schaffe ich ein Fundament. Mein Körper verankert sich. Nach meinen nächtlichen Seelenreisen, bin ich wieder voll und ganz auf der Erde gelandet und meine Seele gleitet wieder ganz in meinen Körper.

 

3.    Ich trinke ein großes Glas Wasser, sobald ich in die Küche gehe. Meine Organe haben die ganze Nacht gearbeitet, entgiftet, repariert usw. Über den Urin kann er alles ausschwemmen, was er nicht mehr braucht, aber dann brauchen die Zellen dringend frisches Wasser. Mit diesem Glas Wasser, dass ich voller Dankbarkeit für meinen Körper (und den Wasserhahn) zu mir nehme, helfe ich auch meinem Kopf gut „hochzufahren“.

 

Das Geheimnis liegt übrigens auch darin, dass ich mit meiner Aufmerksamkeit ganz bei mir bin und mir diesen sanften, verbundenen Start am Morgen gönne. Das bedeutet, das Radio und das Handy bleiben aus, ich schreibe keine To-Do-Listen am Frühstückstisch, ich grüble nicht über mögliche Probleme und ich pushe mich auch nicht mehr mit Café auf Hochtouren, um zu funktionieren. Es ist wie am PC, wenn wir schon Programme öffnen, bevor er richtig hochgefahren ist. Im schlimmsten Fall hängt sich dann alles auf.

 

Ich verbinde mich also erst mit meiner Seele, sorge dann gut für meinen Körper und helfe dann meinem Geist klar und bewusst in den Tag zu starten. Diese drei Schritte sorgen für eine gute Verbindung zwischen diesen drei Kräften in mir. Und es kostet mich nicht mal 5 Minuten am Morgen!

 


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